Diplomatie hautnah
Schon während seiner Zeit als Gymnasiast am Franziskanergymnasium Bozen ließ Stefan Raffeiner regelmäßig sein rhetorisches Geschick, verbunden mit seiner Leidenschaft für die Politik, aufblitzen. Anders als bei vielen, die eine ähnliche Interessenslage zeigen, zog es ihn aber nicht in die Parteipolitik. Sein Weg führte, nach einem erfolgreichen Jurastudium, auf das diplomatische Parkett.
Seit dem Jahr 2019 ist der Ex-Fränzi aus Leifers nunmehr im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland tätig – zunächst in der deutschen Botschaft in Ankara, letzthin als Legationsrat in Berlin.
Auf Einladung des Fördervereins der Schule skizzierte Raffeiner am Dienstag vor zahlreichen Zuhörern im Caius-d´Andrea-Saal der Schule seinen Werdegang und erläuterte anschließend den Alltag eines Diplomaten, das von sehr viel Networking im Hintergrund, viel beschriebenem Papier sowie genau definierten und oftmals etwas kafkaesk anmutenden hierarchischen Strukturen und Dienstgängen charakterisiert ist. Dass bei all dem das Wirken im Dienst der internationalen Diplomatie keineswegs sinnfrei oder gar langweilig ist, vermochte der Referent mit einigen anschaulichen Anekdoten herauszustreichen – etwa mit der Erwähnung, dass er dank seiner Ausbildung an der „Fränzi“ heute den meisten (auch höher gestellten) Beamten in Berlin in puncto Kommasetzung auf die Sprünge helfen bzw. bisweilen auf die Füße treten müsse.
GV-Präsident Reinhold Marsoner bedankte sich am Ende des Vortrags auch im Namen von Direktor Wolfgang Malsiner für die unterhaltsamen Ausführungen und verlieh mit einem Augenzwinkern seiner Hoffnung Ausdruck, dass im deutschen Außenministerium die Rolle eines Fränzi künftig noch mehr an Gewicht gewinnen möge.